Medizinstudium: 56 % Frauen und 44 % Männer an der MedUni Wien zugelassen

Aug 1, 2012         Kategorie: Politik + Wirtschaft

Ab 2013 neuer, gemeinsamer Test der drei österreichischen Medizin-Unis. 4.370 BewerberInnen hatten am 6. Juli in der Messe
 Wien am Eignungstest für einen Studienplatz an der Medizinischen
Universität Wien teilgenommen, jetzt stehen die Ergebnisse fest: 55,9
Prozent Frauen und 44,1 Prozent Männer erhalten einen der 740
Studienplätze an der MedUni Wien. 80 Plätze davon sind für
Studierende der Zahnmedizin reserviert.

Insgesamt traten 4.370 KandidatInnen – das sind 80,6 Prozent der
verbindlich Angemeldeten – zum Test in Wien an, davon waren 56,2
 Prozent Frauen und 43,8 Prozent Männer. Sie wurden jetzt schriftlich
über ihr Testergebnis informiert.

Über einen Studienplatz dürfen sich ingesamt 555 BewerberInnen mit
österreichischem Maturazeugnis (55,3 Prozent Frauen/44,7 Prozent
Männer) und 148 aus der EU freuen (55,4 Prozent Frauen/44,6 Prozent
Männer). 37 Plätze gehen an BewerberInnen außerhalb der Europäischen
Union. Das entspricht dem gesetzlichen Quotenschlüssel, der 75
Prozent der Studienplätze für StudienwerberInnen mit österreichischem
Maturazeugnis, 20 Prozent für Personen aus Ländern der EU sowie fünf
Prozent für Personen aus Nicht EU-Ländern vorsieht.
An der MedUni Wien wurde erstmals genderspezifisch ausgewertet, wobei
für Frauen und Männer jeweils getrennt Mittelwert und
Standardabweichung errechnet wurden.

Neuer, gemeinsamer Test der Medizin-Unis ab 2013
Seit 2006 wurden die begehrten Studienplätze an der MedUni Wien mit
Hilfe eines Eignungstests vergeben, dem “Eignungstest Medizinstudium”
(EMS). Dabei werden in zehn Untertests kognitive Fähigkeiten in
verschiedenen Kompetenzbereichen getestet. Neu war in diesem Jahr,
dass bei KandidatInnen für das Studium der Zahnmedizin auch
feinmotorische Fähigkeiten getestet wurden.
Der EMS-Test wurde an der MedUni Wien und an der Medizinischen
Universität Innsbruck verwendet, die Medizinische Universität Graz
setzte einen selbst entwickelten Test ein. Derzeit arbeiten die drei
österreichischen Medizin-Unis gemeinsam an der Entwicklung eines
Testverfahrens, das bereits nächstes Jahr erstmals an allen drei
Universitäten zum Einsatz kommen soll. “Wir wollen einen Test
erarbeiten, der fair gegenüber den verschiedensten Gruppierungen und
psychometrisch validiert sowie technologisch hochwertig ist”, erklärt
Martin Arendasy, Leiter des Arbeitsbereichs Psychologische Methodik
an der Universität Graz und externer Experte der Arbeitsgruppe zur
Entwicklung des neuen gemeinsamen Testverfahrens und ergänzt: “Es ist
in der angewandten Psychometrie durchaus üblich, unterschiedliche
Mittelwerte für unterschiedliche Gruppen, also auch
geschlechterspezifische, anzuwenden.”

Medizinische Universität Wien – Kurzprofil
Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der
traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten
Europas. Mit fast 7.500 Studierenden ist sie heute die größte
medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit ihren
31 Universitätskliniken, 12 medizintheoretischen Zentren und
zahlreichen hochspezialisierten Laboratorien zählt sie auch zu den
bedeutendsten Spitzenforschungsinstitutionen Europas im
biomedizinischen Bereich. Für die klinische Forschung stehen über
48.000m2 Forschungsfläche zur Verfügung.

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Foto: Medizinische Universität Wien

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